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Beschreibung
von Jan Neumann
Der thematische Ausgangspunkt für die Stückentwicklung von Jan Neumann war das Thema Glauben - Glauben im Sinne der Gretchenfrage nach der Religion, aber auch in der alltäglichen Bedeutung von Bauen auf, Vertrauen.
Ein Sprengstoffanschlag auf den Hauptbahnhof einer größeren Stadt verbindet als zentrales Ereignis fünf zufällig herausgegriffene Personen und bündelt im Augenblick der Katastrophe ihre Geschichten. Angesichts der Erschütterung, die ihr Leben in Vorher und Nachher unterteilt, durchleben wir noch einmal prägende Augenblicke ihrer Existenz.
Ein alter Mann ist dem Attentat durch einen Zufall entkommen - und versteht danach die Welt nicht mehr. Er dachte, mit seinen vielfältigen Erfahrungen, die auch das Experimentieren mit unterschiedlichsten Glaubensrichtungen einschließen, könne ihn nichts mehr verwundern, aber jetzt beginnt er daran zu zweifeln.
Ein Student weiß angesichts der desolaten aber komplexen Weltlage nicht, wofür oder wogegen er sich engagieren soll, und gerät darüber in Streit mit seiner gleichgültigen WG.
Eine junge Frau will etwas Gutes für sich tun und fühlt sich in dem Malworkshop, in den es sie verschlägt, so wohl, dass ihre aufgestaute Verzweiflung über ihre Ehe und ihre ganze Situation zwischen Familie und Beruf in einer unvermuteten Beichte aus ihr herausbricht.
Eine elegante Frau fühlt sich auch im Augenblick der Lebensgefahr abgeschnitten von ihren Gefühlen, wie in der Situation, als ihr Vater starb, an die sie dabei denken muss.
Ein gutaussehender wohlhabender erfolgreicher Mann schafft es auch noch, in jeder Hinsicht ein guter Mensch zu sein.
Die Schauspieler sind mal Erzähler, mal die Hauptfiguren in ihren Episoden oder Nebenfiguren in den anderen. Mit den elementaren Mitteln des Erzählens und des Theaters entfalten sie zusammen eine Geschichte, die nicht zuletzt ein Kaleidoskop an Haltungen zum Thema Glauben ergibt, ohne dass diese thematische Orientierung immer aufdringlich spürbar wäre.
Der Autor, Regisseur und Schauspieler Jan Neumann lässt sich bei seinen Stückentwicklungen gern leiten von Schlüsselbegriffen, denen er dann mit seinem Ensemble in Diskussionen, Improvisationen und biographischen Erkundungen nachgeht. Aus den auf Workshops und Proben gesammelten Bausteinen montiert er zuletzt ein Stück, das individuell auf den Spielort und die Mitspieler zugeschnitten ist und dennoch die Handschrift des Autors trägt. Auf diese Weise hat der 1975 in München geborene Jan Neumann u.a. am Theater der Stadt Aalen und am Schauspiel Frankfurt bereits wiederholt gearbeitet. Mit dem Projekt GLAUBE UND KONTROLLE stellt er sich als Autor und Regisseur erstmals dem Stuttgarter Publikum vor.
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