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Donnerstag 18.02.10
19:30 Uhr
Trilogie des Wiedersehens



Abendkasse k.A. |
Beschreibung
von Botho Strauß
Sie glauben schon lange nicht mehr, dass Kunst die Welt verändern kann. Die Gesellschaft von Kunstfreunden, die Botho Strauß in seiner TRILOGIE DES WIEDERSEHENS versammelt, findet sich erneut ein vor den inzwischen altbekannten Provokationen der Kunst, vor der fein gerahmten, malerischen Kritik. Einer von ihnen, Moritz, hat zur internen Vorbesichtigung einer neuen Kunstausstellung eingeladen. Und als die immer gleichen, bekannten Gesichter sich darin gefallen, vor der Eröffnung exklusiv zwischen den Kunstwerken zu defilieren, schmücken sie sich nicht nur mit der Gesellschaftsmalerei, die Besucher werden selbst zum Teil der Ausstellung "Kapitalistischer Realismus".
"Und ich sage dir, von dem ursprünglichen Tohuwabohu, dem Kesseltreiben und dem aufgespritzten Dreck, es ist nichts geblieben, absolut nichts. Meine Diebstähle, meine Prostitution, meine Gefängnisse: alles mein - und doch wie von fremder Feder hinterlassen. Zu Hause zwischen Versicherungspolicen, Wertpapieren und Ehrenurkunden heb ich einen vergilbten Steckbrief auf von mir. Das soll ich gewesen sein? ... Nein, im Grunde nur das sture gottergebene Älterwerden, innere Verjährung, ausgewachsen. Manchmal, muss ich sagen, erschrecke ich ein wenig bei dem Gedanken, dass diese Ausgeglichenheit jetzt sozusagen mein letztes beherrschendes Lebensgefühl ist", sagt Franz, der in die Jahre gekommene Schauspieler.
Drei Jahrzehnte nach der Uraufführung ist Botho Strauß' Gesellschaftsstück ein moderner Klassiker, den Friederike Heller nach VÄTER UND SÖHNE und DIE DUMMHEIT in Stuttgart inszeniert hat.
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