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Mittwoch 21.01.15
20:00 Uhr
Pippo Pollina Trio - L'appartenenza Tour



Abendkasse k.A. |
Beschreibung
Pippo Pollina Trio - L'appartenenza Tour
am 21.Januar 2015 um 20:00 Uhr
im Milchwerk Radolfzell
Man muss den frischgebackenen Preisträger der „Freiburger Leiter“ und des Schweizer
KleinKunstPreises hierzulande nicht mehr vorstellen. Ohne Zweifel zählt Pippo Pollina seit den
frühen Neunzigern zu den ganz großen italienischen Poeten im Exil. Ausdrucksvoll und
kratzbürstig, kraftgeladen, engagiert und lyrisch, so hört man seine Stimme, seine Lieder und
Texte auf über einem Dutzend Alben. Kollegen wie der Schweizer Liedermacher Linard Bardill, die Band Patent Ochsner, Georges Moustaki oder Konstantin Wecker ließen sich gerne auf
Teamworks mit dem Wahlzürcher ein.
In den letzten Jahren engagierte sich Pollina auf unterschiedlichsten musikalischen Terrains,
schrieb eine Theateroper, arbeitete mit einem Jugendorchester, spann seine Dichtkunst mit dem bayrischen Duo Schmidbauer/Kälberer zusammen. „Nach acht langen Jahren wieder ein Album aufzunehmen mit ganz neuen Liedern, das war wirklich Zeit für mich“, sagt der 50-jährige. So unterschiedlich die dreizehn Songs sein mögen, gebündelt werden sie alle unter dem Thema „Zugehörigkeit“: „Mit den Jahren habe ich gemerkt, dass meine Lieder ein Mittel, ein Instrument sind, um mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen“, so Pollina. „Sie sind keine Ortschaft, kein Platz, wo die Zugehörigkeit stattfinden kann, aber diese wird mit den Liedern gesucht und gefunden.“
Sein neues Album „L’appartenenza“ birgt viele musikalische und textliche Schätze, deren
Kostbarkeit sich beim aufmerksamen Hören erschließt: Im überschwänglichen Pop von
„Cantautori“ beschwört Pollina die Phalanx, die er mit seinen berühmten Kollegen bildet, all
jenen, die den Krieg mit Reimen und Metaphern fechten. Mit „Laddove Crescevano I Melograni“ kehrt er mit glühender Melancholie zu seiner feurigen Jugend auf Sizilien zurück, die ihn aber auch ins Exil zwang, da die Mafia die Fantasie zu ermorden drohte. Und mit einer zärtlich fließenden Folknummer nähert er sich auch seinem heutigen Zuhause, einem subtilen Porträt der
„Helvetia“.
Pippo Pollina spielt in diesen dreizehn neuen Liedern auf einer großen Klaviatur von Gesten. Er
beherrscht die Kunst, eine hitverdächtige Nummer mit packendem Bandgefüge zu schreiben,
tänzelt durch luftige Folk-Arrangements, legt aber auch sein ganzes Herz und seine ganze Reife in unter die Haut gehende Balladen mit Cello, Bandoneón und Piano. Wenige vermögen es, ein Lächeln oder einen Frühlingsregen so metaphernreich zu beschreiben, Vergangenes so sinnlich
heraufzubeschwören. „Keine Revolution, sondern ein langsames Wachsen“, so beschreibt er
selbst seine Arbeit. Eine Musik, die dem, der sich in sie versenkt, auch selbst Zugehörigkeit schenkt.
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