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Beschreibung

 


Drama | Polen, Dänemark (2013) | 82 min. | ohne Altersbeschränkung freigegeben | Regie: Pawel Pawlikowski

Der Oscar-gekrönte Film handelt von Novizin Anna, die gerade ihr 18. Lebensjahr vollendet hat, noch Jungfrau ist und wie eine Heilige fern der Sünde lebt. Bevor sie 1962 in dem polnischen Kloster, wo sie aufgewachsen ist, ihr Gelöbnis ablegt, bittet ihre letzte lebende Verwandte, die ihr bislang unbekannte Tante Wanda, sie in der Stadt zu treffen. Dort enthüllt sie dem stillen Mädchen, das Anna keineswegs katholisch, sondern die Jüdin Ida ist und ihre Eltern im Krieg von einheimischen Bauern ermordet wurden. Die resolute Ex-Richterin fährt mit ihr aufs Land, um die verschollenen Gebeine ihrer Familie zu finden.

Eine echte Filmperle von selten konzentrierter Kraft ist dem britischen Regisseur Pawel Pawlikowski ("My Summer of Love") gelungen, der sich zurück zu seinen polnischen Wurzeln begibt und ein sensibles Drama über die Unmöglichkeit des Vergessens gedreht hat. In poetischen Schwarz-Weiß-Bildern, gerahmt im Retro-Format 4:3 erreicht er die visuelle Eindringlichkeit alter Fotografien, samt ihrer in die Vergangenheit weisenden Sogwirkung. In Frankreich konnte „Ida“ bereits am ersten Wochenende einen Besucherrekord feiern.

Pawlikowski situiert seine Handlung auf einer frappanten Bruchstelle der Geschichte Polens, Anfang der Sechziger Jahre. Die Schatten des Holocaust liegen noch unverarbeitet über dem vom Katholizismus geprägten Land, während der Stalinismus bereits eine neue Welle der Gewalt heraufbeschwört. Aus diesem gesellschaftlichen Spannungsverhältnis entwickelt er auch die Zerrissenheit seiner Figuren, mit großer Eindringlichkeit.

Veranstaltungsort

Kino Arsenal

Am Stadtgraben 33
72070 Tübingen

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