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Freitag 22.05.15
18:00 Uhr
Hyrrätytö
Cirque Niveau



Abendkasse k.A. ermäßigt k.A. |
Beschreibung
"Nach dem Schlussakkord hielt es das Publikum nicht mehr auf den Sitzen – die Uraufführung dieser besonderen Produktion erhielt gewissermaßen aus dem Stand „standing ovations“." (Badische Neue Nachrichten über die Premierenaufführungen in Karlsruhe vom 30.4-3.5. )
hyrrätytö ist eine Co-Produktion der ‚ProduZentren’ E-Werk Freiburg, Tollhaus Karlsruhe, Roxy Ulm, Tanz und Theaterwerkstatt Ludwigsburg, franz.K Reutlingen und momentlabor.
hyrrätytö ist eine Inszenierung aus Text, Musik und Zirkuskunst für Theatermanegen. hyrrätytö zeichnet Bilder, sucht Tiefe, arbeitet mit Brüchen und erlaubt sich, den Augenblick auszuhalten. hyrrätytö ist direkt, nah, pur und verzaubert.
Acht international ausgezeichnete Künstler fügen zirzensische Disziplinen und Sprache zu einem Stück zusammen. Ein Spektakel ohne klassische Struktur, ohne Schranken, stattdessen mit Freiheit, weichen und harten Wechseln. Mit akrobatischen Höhenflügen, manipulierten jonglierten Objekten, einem eigenen Soundtrack.
Mit Texten von Matto Kämpf, Franz Kafka, Friedhelm Kändler, H.M. Enzensberger und weiteren Autoren.
hyrrätytö ist Zirkus ohne Elefanten, Theater mit Akrobatik - ein Spektakel mit Seele.
In Frankreich hat sich die Kunstform »Cirque Nouveau« etabliert. Der „neue Zirkus“ stellt den menschlichen Körper ins Zentrum, arbeitet mit Themen und Bildern, legt den Fokus auf Ästhetik. Genreübergreifend wird die Verbindung zu unterschiedlichen künstlerischen Ausdrucksformen wie Tanz, Lichtdesign, Objektmanipulation, Akrobatik und allen Arten der Musik gesucht. Die Akteure
erzählen artistisch sehr persönliche Erfahrungen, die komisch sein können, aber auch emotionale Grenzbereiche berühren. Der »Cirque Nouveau« ist eine Theatralisierung des traditionellen Zirkus.
Wenn sich zu Akrobatik, Musik, Tanz und Jonglage im „neuen Zirkus“ die Texte gesellen, dann entsteht »Cirque Niveau«.
Hyrrätytö ist eine Wortschöpfung aus dem Finnischen.
Hyrrä bedeutet Kreisel und stellt Bewegung in den Mittelpunkt, tytö leitet sich von tytär (Tochter) und tyttö (Mädchen) ab und ist für uns eine Verbindung zum Spektakel hyrrä (2012-2013). Hyrrätytö bedeutet für uns „Die Tochter des Kreisels“ und ist gleichzeitig eine neue Wortschöpfung die positiv (Hurra) und schräg durch die sonderbare Schreibweise das Geschehen auf der Bühne gut betitelt.
Die textliche Ebene umkreist in verschiedenen Stilen die zentralen Fragen des Spektakels: Können wir Echtes erkennen? Ist menschliche Wahrnehmung und daraus resultierendes Denken Teil der Natur, oder stehen sie im Widerspruch?
Anstelle eines erkenntnistheoretischen Diskurses, geschweige denn: irgendwelcher Antworten, bietet hyrrätytö literarische Anstöße ganz unterschiedlicher Art.
Matto Kämpf’s „Tiergeschichten“ sind skurrile, aberwitzige kurze Possen, die menschliches und tierisches Verhalten drastisch aufeinander prallen lassen; sie wirken maßlos übertrieben, doch liegt meistens ein wahrer Kern (z.B. eine flüchtige Zeitungsnotiz) zu Grunde.
Friedhelm Kändler’s literarische Arbeiten sind gekennzeichnet durch das Spiel mit Worten und Buchstaben. Seine Art der Jonglage verführt den Zuhörer zu den unterschiedlichsten Perspektiven.
Schon eher bizarr zu nennen: „Privilegierte Tatbestände“ von H.M.Enzensberger, ein Text, der ursprünglich politisch motiviert ist, im Zusammenhang dieses Stückes aber vor allem formal beeindruckt: Eine moralische Selbstverständlichkeit („Es ist verboten, Personen in Brand zu stecken“) wird lediglich durch eine paradoxe, also „verkehrte“ Denkrichtung ad absurdum geführt.
Auch wenn „Zirkus“ selbst nicht unmittelbar Thema des Treibens in der Manege ist, sind auf der Textebene alle Bezüge zu unserem ureigenen Metier höchst willkommen. Mit Kafkas „Auf der Galerie“ ist unser Tun mit dem Genre Zirkus am eindrücklichsten verbunden. Zu allem wird noch die Frage, was denn im Zirkus hinter all der schönen Fassade womöglich zu entdecken ist, hier explizit an das Publikum gestellt – und dasselbe damit entlassen.
Ensemble: Marcus Jeroch (Schauspiel & Jonglage), Bella Nugent (Gesang & Gitarre), Ulla Tikka (Seiltanz), Roman Müller (Jonglage & Gitarre), Claudi Franco (Roue Cyr), Wolfgang Fernow (Bass), Marie-Eve Dicaire (Akrobatik)/Zinzi&Evertjan(Akrobatik) Schroeder (Schlagzeug, musikal. Leitung), Stefan Schönfeld (Regie), Karoline Hahn (Bühne), Olaf Reuter (Licht)
hyrrätytö ist eine Co-Produktion der ‚ProduZentren’ E-Werk Freiburg, Tollhaus Karlsruhe, Roxy Ulm, Tanz und Theaterwerkstatt Ludwigsburg, franz.K Reutlingen und momentlabor.
Mit Unterstützung der Baden-Württemberg Stiftung, der Kreissparkasse Reutlingen und der Stadt Freiburg.
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