Beschreibung

Drama, Komödie | Iran 2015 | 86 min. | ohne Altersbeschränkung | Regie: Jafar Panahi

In seinem etwas anderen Roadmovie fährt Jafar Panahi durch Teheran, lauscht den Fahrgästen und wird dafür zu Recht mit dem Goldenen Bären der 65. Berlinale belohnt.

Nicht nur eine gerechte Wahl war der Hauptpreis für das systemkritische, mutige, lebensfrohe und etwas andere Roadmovie "Taxi", sondern auch ein starkes politisches Statement, weil der Regisseur aufgrund seines Berufsverbots und einer bereits verhängten, ausgesetzten sechsjährigen Haftstrafe sein Heimatland nicht verlassen darf. Er hat seinen Film illegal und ohne großen Aufwand gedreht - was sich in der Optik unwesentlich niederschlägt - und dann aus dem Land schmuggeln lassen.

Wohl nur zwei digitale Kameras hat er eingesetzt, mit einer blickt Panahi in den Fahrgastraum, im Gegenschuss sieht man ihn - er selbst fungiert als Chauffeur - und die Straße davor. Passanten hasten vorbei, Ampeln und alle Art Transportmittel sind im Bild. Eine alltägliche Straßenszene, die sich so überall abspielen könnte. Nach und nach steigen die Fahrgäste ein und die Dinge geraten in Bewegung. Ein Passagier erzählt von einem Bekannten, dessen Autoreifen gestohlen wurden - der Mann fordert für den Dieb die Todesstrafe - als Abschreckung. Eine Frau, die inzwischen zugestiegen ist, widerspricht heftig. Zwei alte Damen mit einem Goldfischglas nehmen Platz, auch Panahis altkluge Nichte Hana, die als Schulprojekt einen "zeigbaren" islamischen Film drehen soll. Aber was ist das, will sie vom Onkel wissen.

In "Taxi Teheran" zeigt Panahi, dass es keiner großen Budgets, keines gigantischen Aufwandes bedarf, um sowohl politisch relevante als auch künstlerisch herausragende Werke zu drehen.

Weitere Informationen unter: http://www.weltkino.de/film/kino/taxi_teheran

Kino Arsenal

Am Stadtgraben 33
72070 Tübingen

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