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Samstag 07.05.16

20:00 Uhr

Rosmersholm

Da geh ich hin! Freunde einladen

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Abendkasse 15,00 Euro   erm. 12,00 Euro  

Beschreibung

 


Schauspiel in vier Akten / Übersetzung: Heiner Gimmler

Die unter starken Depressionen leidende Frau des Pastors Johannes Rosmer, Beate, nimmt sich das Leben. Sie ist ĂŒberzeugt, dass die mit im Haus lebende Rebekka West, die ihr als Gesellschafterin dient, ein Kind von ihm erwartet. Diese lĂ€sst sie in dem Glauben. Sie nimmt Beates Tod in Kauf, um Johannes Rosmer fĂŒr sich zu gewinnen. Dass sie selbst damit ein altes inzestuöses Trauma wiederholt, ist ihr zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst.

Die norwegische Gesellschaft ist um 1880 in liberale Sozialbewegungen und reaktionĂ€r konservative Kreise gespalten. Rosmer, letzter Spross eines Adelsgeschlechts, das seit Generationen nur MilitĂ€rs und Kirchenleute hervorgebracht hat, ist ein von einem autoritĂ€ren Vater erniedrigter, (sexuell) gehemmter, lebensuntĂŒchtiger GrĂŒbler. Er findet in Rebekka West, der aktiven, frĂŒh zu SelbststĂ€ndigkeit, auch sexueller Autonomie gelangten jungen Frau, die durch ihren Adoptivvater, einen Arzt, freigeistig erzogen worden ist, die Inspiration seines Lebens. Nach dem Tode Beates wird die Verbindung der beiden immer intimer. Als Rosmer öffentlich bekennen will, dass er mit dem christlichen Glauben gebrochen hat, kommt es zum Konflikt mit seinen alten, konservativen Kreisen angehörenden Freunden, vor allem mit Rektor Kroll, seinem Schwager und Mentor.

Was als Ideologiedebatte beginnt, wird zu einer persönlichen Lebensabrechnung aller beteiligten Figuren. Die nÀheren UmstÀnde von Beates Tod kommen ans Licht, Rebekkas inzestbelastete Vergangenheit wird brutal entlarvt, Krolls Machtinteressen zeigen ihr gewalttÀtiges Potential. Die Gefahr, in das RÀderwerk rivalisierender sozialer KrÀfte zu geraten, erhöht den Druck auf das Paar, das keines werden kann.

Henrik Ibsen (1828-1906), der als Sohn eines Bankrotteurs sehr frĂŒh wirtschaftliche Not und gesellschaftliche Deklassierung erlebt hat, schwankte zeitlebens zwischen dem Wunsch, fĂŒr unterprivilegierte Volksschichten einzutreten, und dem tief sitzenden BedĂŒrfnis, von der herrschenden Klasse (dem Adel) akzeptiert zu werden. Ebenso beschĂ€ftigte ihn zeitlebens das Motiv der „LebensuntĂŒchtigkeit“, der WillensschwĂ€che. Dieses spielte vor allem im Umgang der Geschlechter miteinander eine große Rolle fĂŒr ihn. Alle drei Lebensthemen spiegeln sich exemplarisch in dem 1886 entstandenen StĂŒck „Rosmersholm“.

bei dieser Veranstaltung wirken mit:

Veranstaltungsort

Studio Theater Stuttgart e.V.

Hohenheimer Str. 44
70184 Stuttgart

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