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Montag 14.11.16
20:15 Uhr
Poetik-Dozentur 2016
mit Siri Hustvedt



Abendkasse k.A. |
Beschreibung
„Das Fiktive ist, wie sich zeigt, ein weites Feld mit unbestimmte Grenzen, und es ist höchst ungewiss, wo es anfängt und endet.“ (Der Sommer ohne Männer)
Siri Hustvedts Schreiben gleicht einem furiosen Spiel mit literarischen Stimmen, Formen und Perspektiven: Ob mit der hünenhaften Gestalt Harry Burdens (Die gleißende Welt), dessen Biographie aus widersprüchlichen Zeitungsartikeln, Notizbüchern und Interviews rekonstruiert wird, oder mit der des erblindenden Kunsthistorikers Leo Hertzberg (Was ich liebte), immer wieder schicken ihre nicht nur markanten, sondern auch ambivalenten Figuren den Leser auf die Suche nach einer Wahrheit, die sich nicht finden oder zumindest nicht festhalten lässt. Voll von Anspielungen auf Philosophiegeschichte, Psychoanalyse und Hustvedts eigene Biographie lösen sich die sicheren Grenzen von Realität und Fiktion, von Kunst und Wissenschaft auf: Siri Hustvedts Essays sind romanhaft wie ihre Prosa lyrisch ist und ihr zuletzt erschienener Roman Die gleißende Welt (2014) ist versehen mit Fußnoten und wissenschaftlichen Überlegungen. So stellen alle ihre Texte die Frage nach Anfang, Ende und Möglichkeiten des Fiktionalen noch einmal neu.
Geboren 1955 wächst Siri Hustvedt in der amerikanischen Kleinstadt Northfield auf und ist heute eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen und Intellektuellen der USA. Nach ersten lyrischen Versuchen veröffentlicht sie 1993 mit Die unsichtbare Frau ihren Debutroman. Es folgen Die Verzauberung der Lily Dahl (1997) und der Erfolgsroman Was ich liebte (2003), die Hustvedt weltweit bekannt machen. Neben ihren Erzähltexten verfasst die Autorin Essays zu Ästhetik und Wissenschaft, schreibt mit am Migräneblog der New York Times und lehrt in der psychiatrischen Abteilung des Weill Medical College in Cornell. Ihr Werk wurde vielfach ausgezeichnet. Sie lebt und arbeitet in Brooklyn.
www.poetik-dozentur.de
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