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Dienstag 27.02.18
19:30 Uhr
ATTAC Reutlingen in Kooperation mit franz.K:
Mainstream - Warum wir den Medien nicht mehr trauen
Vortrag/Diskussion mit Uwe Krüger



Abendkasse k.A. |
Beschreibung
Viele Mediennutzer äußern Zweifel an der Glaubwürdigkeit und Unabhängigkeit der etablierten Medien und bemängeln enge Meinungskorridore im Mainstream-Journalismus. Im Unterschied zu rechtspopulistischen Ideologen und Verschwörungstheoretikern geht es vielen Zweiflern nicht um das Wirken dunkler, volksfremder Mächte, sondern darum, das Recht auf unverstellten Zugang zu Informationen und die Unabhängigkeit der Medien als hohe demokratische Güter zu verteidigen.
Selbst der damalige Außenminister Frank-Walter Steinmeier wunderte sich 2014 über die „erstaunliche Homogenität in deutschen Redaktionen, wenn sie Informationen gewichten und einordnen“, und über den „Konformitätsdruck in den Köpfen von Journalisten“. Dieser Vortrag zeigt, welche sanften Mechanismen zu Homogenität und Konformität in der Berichterstattung über wichtige Themen führen können: Dieser Mainstream-Effekt hat mit professionellen Auswahlkriterien in den Redaktionen zu tun, aber ebenso mit Lobby-Netzwerken und vertraulichen Hintergrundkreisen, mit der sozialen Herkunft der Journalisten und den dramatisch verschlechterten Arbeitsbedingungen der Branche.
Dr. Uwe Krüger (Jahrgang 1978) ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig. Für seine Bücher „Mainstream“ (C.H.Beck 2016) und „Meinungsmacht“ (Halem 2013) bekam er den Günter-Wallraff-Preis für Journalismuskritik.
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