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Samstag 08.12.18
20: Uhr
Urban Priol: Tilt! - Jahresrückblick 2018



Abendkasse k.A. |
Beschreibung
Die Temperaturen liegen gefühlt im
zweistelligen Plusbereich, ältere Damen
schlürfen im T-Shirt ihr Eis und Schnee
scheint ein weit in der Zukunft liegendes
Ereignis zu sein – es ist schon wieder
November im sich stets erwärmenden Klima
und damit Zeit, auf das vergangene Jahr
zurückzublicken. Mit wem könnte das mehr
Spaß machen als mit dem Urvogel des
satirischen Jahresrückblicks, Urban Priol?
Lustvoll seziert er die
gesellschaftspolitischen Ereignisse des
vergangenen Jahres, stellt wahnwitzige
Verknüpfungen her und deckt verblüffende
Hintergründe auf. Da werden die Winkelzüge der Mächtigen und Reichen entlarvt und so manch
doppelzüngige Scheinheiligkeit aufgedeckt. Gleichgültig ob er über die Innen- oder Außenpolitik
sinniert, mit seinem Fußballclub fiebert oder sich kopfschüttelnd über die Auswüchse des Kapitalismus
wundert – kaum ein relevantes Thema des vergangenen Jahres bleibt unberührt. Unterstrichen
werden die rasanten sprachgewaltigen Ausführungen durch sein ausgeprägtes schauspielerisches
und parodistisches Können, denn seit seiner Studienzeit frönt Urban Priol der Lust am Theaterspiel
(der sorgfältig eingerichtete Ordner mit dem Arbeitstitel „Magisterarbeit“ hingegen blieb bis auf ein
Register zeitlebens leer). Die Ansprüche ans Publikum sind bei diesem Programm nicht gering: auch
wenn er sich den einen oder anderen Kalauer erlaubt („Ich spiele nicht fürs Föjetong!“), schadet es
nicht, politisch auf dem Laufenden zu sein, um sich die oftmals subtilen Anspielungen des Spötters
nicht entgehen zu lassen.
Aber auch der Kabarettist selbst steht vor einer gewaltigen Aufgabe, sieht sich der agile Wirbelwind
doch in einem steten Wettlauf mit der Zeit, die ihm, der vor grandiosen Einfällen und Pointen fast
übersprudelt und auch zu aktuellen Themen stets etwas zu sagen hat, mit einem einzigen Abend doch
arg eng bemessen vorkommt. Ein Jahr in einem Abend, ja, zefix!
Priols 2018 12. 0 – irre, witzig, gnadenlos. Und so verlassen die Zuschauer bestens unterhalten nach
zweieinhalb Stunden sein Programm mit dem Gefühl, die Zeit sei so vergangen, wie das verblichene
Jahr – viel zu schnell. Auf ein Neues!
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