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Donnerstag 03.10.19

20:00 Uhr

FILM & GÄSTE: SeaWatch 3

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Abendkasse k.A.  

Beschreibung

 


Wir freuen uns sehr, zur Vorführung die Regisseure Jonas Schreijäg vom NDR Hamburg und Nadia Kailouli sowie Crewmitglied Oscar Schaible begrüßen zu dürfen.

„Du Komplizin von Menschenhändlern! Schäm dich!“ schreien ihr Menschen am Pier entgegen. Als Carola Rackete im Hafen von Lampedusa unter Buhrufen und Jubel abgeführt wird, richten sich alle Kameras auf sie. Die deutsche Kapitänin hat die „Sea-Watch 3“ mit Geflüchteten an Bord ohne Erlaubnis in den italienischen Hafen gesteuert und wird vorläufig festgenommen. Ihre Verhaftung ist das spektakuläre Ende einer wochenlangen Odyssee auf hoher See. Wie kam es so weit? Was ist in
den drei Wochen auf See passiert?

In dem Dokumentarfilm "SeaWatch3" können die Zuschauer hautnah miterleben, was später weltweit für Schlagzeilen gesorgt hat. Die Filmemacher Nadia Kailouli und Jonas Schreijäg haben die 21 Tage an Bord der „Sea-Watch 3“ dokumentiert.
Vom Auslaufen bis zur Verhaftung. Sie filmen, als die Freiwilligen der Sea-Watch-Crew 53 Menschen aus einem Schlauchboot im offenen Meer retten. Sie filmen, als um zwei Uhr morgens plötzlich die italienische Polizei an Bord kommt und eine persönliche Warnung vom amtierenden Innenminister Matteo Salvini überbringt. Sie hören die Geschichten der Geretteten, die ihnen nach und nach vom Horror Libyens erzählen. „Sie haben Menschen die Kehle durchgeschnitten. Sie haben Menschen vor unseren Augen verbrannt“, erzählt eine junge Frau, die ihren Peinigern irgendwann entkommen konnte. „Lieber ertrinken wir im Meer, als dass auch uns die Kehle durchgeschnitten wird.“ Die Filmemacher dokumentieren, wie Kapitänin Rackete unermüdlich mit den Behörden verhandelt.
Über Wochen will kein europäischer Staat die Geflüchteten aufnehmen. Salvini lässt die Häfen schließen und poltert, die „Sea-Watch“ könne bis Weihnachten auf See bleiben. Und so fährt das Rettungsschiff wochenlang im Zickzack-Kurs vor Europas Außengrenze umher. Dabei ist Lampedusa so nah. Tagein, tagaus: Hoffnung und Verzweiflung an Bord. Die 53 geretteten Menschen teilen sich den harten Schiffsboden.
Hier essen und schlafen sie - und erzählen: Alles ist besser, als in Libyen zu
sein.
Als Kailouli und Schreijäg für diesen Film aufbrachen, hatte sich lange Zeit kaum jemand mehr für die Situation auf dem Mittelmeer interessiert. Die staatliche Seenotrettung war eingestellt, viele private Rettungsschiffe waren beschlagnahmt. Das Sterben war aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwunden und hatte doch nie aufgehört. Ihr Film dokumentiert ein dramatisches Stück Zeitgeschichte. Es ist ein außergewöhnlich ehrliches Protokoll einer Rettungsmission, deren Kapitänin unfreiwillige
Berühmtheit erlangt, als sie 53 Menschen rettet, Salvini die Stirn bietet und so den Kurs der gesamten EU-Migrationspolitik in Frage stellt.

„SeaWatch3“ ist eine Produktion des Norddeutschen Rundfunks: eine Zusammenarbeitvon STRG_F, Panorama und NDR DokFilm.

Veranstaltungsort

Kino Arsenal

Am Stadtgraben 33
72070 Tübingen

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