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Sonntag 19.04.20
18:30 Uhr
franz.K präsentiert in Kooperation mit dem Jazzclub in der Mitte:
VERSCHOBEN // Aki Takase's JAPANIC
Das Konzert wird im späten Frühjahr 2021 nachgeholt. Weitere Infos folgen.



Vorverkauf 23,00 Euro Abendkasse 25,00 Euro ermäßigt 20,00 Euro |
Beschreibung
Ein neues und aufregendes Quintett der legendären Pianistin und Komponistin Aki Takase, das zeigt, das Jazz nichts von seiner Dynamik, Spielfreude und seinem Spass verloren hat!
Mit ihrem jungen Kollegen Daniel Erdmann am Saxophon, DJ Illvibe aka Vincent von Schlippenbach an den Turntables (Produzent von Seeed, Peter Fox, Marteria, etc), Johannes Fink am Bass (Joachim und Rolf Kühn, etc) und Dag Magnus Narvesen am Schlagzeug (Kitchen Orchestra) hat sie sich profunde und experimentierfreudige Musiker an ihre Seite geholt, um neue musikalische Welten zu bereisen.
Kein „funny smelling jazz“, aber eine Tour de Force mit neuen und aufregenden Kompositionen, von denen jeder etwas beigesteuert hat. Seit dem vielfach ausgezeichneten „New Blues Quintet“ hier nun endlich eine würdige Nachfolge! Jazz, der alle Generationen anspricht und so manch junger Band das fürchten lehrt!
Wie kann man die Geschichte eines Albums in Worte fassen, das seine Story schon selbst so plastisch erzählt, dass jedes Wort überflüssig ist? Auf „Thema Prima“, dem ersten Album von Aki Takases neuer Band Japanic, wird zwar kein einziger Ton gesungen, und doch entfalten diese Songs ihre eigenen Kulissen und Stimmungen, ihre Plots und individuellen Erzählstränge. In ihrer Gesamtheit des Albums wirken sie wie ein Tagebuch aus dem prallen Leben.
Song für Song stellt sich das Gefühl ein, man würde die Haustür zur Welt öffnen, ohne zu wissen, was einen da draußen erwartet, aber von dem Reichtum der interferierenden Eindrücke überwältigt zu werden. Mit beiden Händen greift die Pianistin auf das Leben zu und löst starre Prinzipien wie Improvisation und Komposition in der puren Lust am Klang auf. „Noten sind wichtig, aber man sollte sie auch nicht überbewerten. Man kann aus Fragmenten von Musik gemeinsam etwas erarbeiten, aber trotzdem möchte ich jedes Mal neue Kombinationen dafür finden. Das Konzept ist sehr flexibel. Ein Stück oder eine Passage kann mal im Duo oder Trio, mal mit der ganzen Band oder solo erklingen. Je nachdem, was die jeweilige Situation erfordert.“
Ganz in diesem Sinne kann man „Thema Prima“ hören. Nichts scheint festgelegt. Auch beim zehnten Hören bleibt der Eindruck der spontanen Entscheidung immer noch erhalten, als würde man jeden Tag die selbe Straße überqueren, muss aber immer von einem anderen Verkehrsaufkommen abhängig machen, wann und wo genau man den Durchschlupf findet. Aki Takase schafft keine Musik für Kenner aus dem inneren Kreis der Jazzwissenden, sondern ihre Kreationen erschließen sich vorbedingungslos jedem, der sich dafür öffnet. Sie macht ein großherziges Angebot, ohne vom Hörer dafür etwas einzufordern. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich eine Jazz-Musikerin bin“, sagt Aki Takase mit einem leichten Anflug von Ironie. „Ich bin Pianistin, aber ich liebe zeitgenössische Musik und Klassik. Techno ist nicht so meine Sache, aber ich höre viel originale Folklore. Ich liebe die Zithermusik von Anton Karras. Ich höre Musik nicht in Kategorien von Besser oder Schlechter. Interessante Musik ist immer interessant, egal, welchen Background sie hat.“
Nicht zuletzt ist „Thema Prima“ ein kohäsives Bandalbum. Japanic ist kein singuläres Projekt, sondern eine bestens aufeinander eingespielte Formation. Mit Saxofonist Daniel Erdmann, Bassist Johannes Fink, Drummer Dag Magnus Narvesen und DJ Illvibe hat Aki Takase ganz bewusst eine Schar wesentlich jüngerer Musiker um sich versammelt, um sich mit deren Gedankenwelt zu umgeben. Die lebensfrohe 70-Jährige will bewusst aus dem Kanon ihrer eigenen Generation ausbrechen. Mit jedem dieser Musiker verbindet sie ein Stück Lebensgeschichte. Erdmann war ihr Schüler, Illvibe ist ihr Stiefsohn, mit Fink hat sie viel zusammen gespielt, Narvesen schätzt sie wegen seiner Power, Sensibilität und inneren Freiheit. Der Drummer ist der Jüngste in der Band. Die Pianistin wollte wenigstens einen Newcomer an Bord haben. Gemeinsam greifen sie die Intentionen der Pianistin kongenial auf, leiten sie auf ihre eigenen Wege um und ab, um sich am Ende immer wieder auf dem Marktplatz der Band zu treffen.
Aki Takases Band heißt zwar Japanic, aber „Thema Prima“ gehört keinem Kontinent, keiner Generation, keinem Genre. Das beste Prädikat, das man ihr verleihen kann ist – Musik! Wolf Kampmann
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