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Freitag 24.07.20

18:00 Uhr

ABGESAGT // inter:Komm! Open-Air-Festival

Das sechste interkulturelle Open Air in Reutlingen || Eintritt frei

Da geh ich hin! Freunde einladen

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Abendkasse k.A.  

Beschreibung

 


Auch zum 6. inter:Komm! Festival haben wir wieder Künstler*innen eingeladen, die Weltmusik spielen im besten Sinne. Weltmusik nicht als reine Folklore, sondern als etwas musikalisch Eigensinniges abseits des Mainstreams, eine Mischung der Stile, die Vertrautes und Ungewohntes gleichermaßen beinhaltet.

Bands (in der Reihenfolge ihres Auftretens):
Makatumbé
Banda Internationale
Farafi

FARAFI

Sie trafen sich in Indien, doch ihre Wurzeln liegen weltweit: das junge Duo Farafi widmet sich traditioneller afrikanischer, nahöstlicher, indischer und westlicher Musik. Intensive Vocals und hypnotische Percussion-Sounds prägen das Debüt von Farafi: „Calico Soul“, veröffentlicht auf Piranha Records. Ein ausgelassenes, bewegendes Album, geprägt von einer Vielzahl von Sprachen.
Darlini Singh Kaul und Joy Tyson stammen aus musikalischen Familien, und waren von früher Kindheit an von fremden Welten fasziniert. Darlini wurde in London mit indisch-französischen Wurzeln geboren, besuchte ein französisches Konservatorium, und studierte Theater und Tanz in Großbritannien. Joy, deren Familie aus Osteuropa stammt, wuchs in Clearwater, Florida, auf. Im Alter von 17 Jahren zog sie in eine kalifornische Community, um Milchziegen aufzuziehen und sich nachhaltigen Lebensweisen zu widmen. Darlini und Joy lernten sich in Arambol im indischen Bundesstaat Goa kennen – einen Ort, den beide Musikerinnen als „magisch“ bezeichnen. „Dort kommen die Menschen schnell zusammen, um spontan kreativ zu sein“, sagt Darlini. Zunächst sangen die beiden bevorzugt a capella. Im Laufe der Zeit schlossen sich befreundete KünstlerInnen an und verliehen dem Projekt neue Farbigkeit. Ihre gemeinsame Liebe zur afrikanischen Musik vereinte die beiden Frauen. Durch Freunde und Mitstreiter widmeten sie sich bald auch indischer Klassik, türkischer Folklore und arabischen Maqams.
Bei der Findung des Bandnamen ließ sich das Duo vom Begriff „Farafina“, der in der Sprache der westafrikanischen Bambara „Land der schwarzen Haut“ bedeutet, inspirieren. Neben ihrer eigenen „farafischen“ Sprache finden sich diverse afrikanische Umgangssprachen auf „Calico Soul“. Farafi übersetzten englische Texte in Zulu, Xhosa, Swahili und Yoruba und entschieden dann, welche Phrasierung am besten zu dem passte, was sie ausdrücken wollten.

Joy und Darlini haben die ganze Welt bereist. Nun ist Berlin ihr neues Zuhause: dort haben sie sich mit dem Kreuzberger Label Piranha Records zusammengetan. Nach zwei offiziellen Bootlegs ist die Zeit reif für Farafis Debütalbum. „Calico Soul“ lässt die poetische Kunst zweier freigeistiger Frauen schillern, die mit ihren Stimmen einen weltoffenen Klang erschaffen haben. „Calico Soul“: eine zeitlose Botschaft, die von Hoffnung, Zusammengehörigkeit und Freiheit kündet.
„Als Kind fühlte ich mich durch Englisch und Französisch eingeschränkt“, erinnert sich Darlini. „Doch zu afrikanischen Liedern hatte ich keinen intellektuellen Bezug. Das brachte mich dazu, nur nach phonetischen Gesichtspunkten zu komponieren und eigene Sprachen zu erfinden. Dadurch kann ich Gefühle ausdrücken, die über die Limitierung einer Sprache hinausgehen und direkt von Herzen kommen.“
Farafi: das können bis zu acht live MusikerInnen sein, die Songs wie dem female warrior chant „Djanya Wofu“ ungefilterte Blues-Kraft verleihen. Aber vor allem ist Farafi ein Duo, das sich neben dem Gesang berauschender Percussion widmet. Joy spielt Cajon, marokkanische Krakebs und die Rahmentrommel, Darlini die westafrikanischen Ngoni, Ghungroos und Kaskas. „Calico Soul“ ist geprägt von berauschenden, rein perkussiven Stücken („Ey budida”) und betörenden Akustik- Balladen („Sembere”).
Der Albumtitel bezieht sich auf einen Stoff aus Südwestindien, der aus nicht vollständig verarbeiteter Baumwolle hergestellt wird. Ein Stoff von roher, purer Qualität – genau wie die Musik von Farafi. „Wir dienen der Musik mit unserem ungefilterten Ich“, meint Joy. „Wir verweben die Magie und die Inspirationen unterschiedlichster Kulturen, Menschen und Orte.“

BANDA INTERNATIONALE

KIMLIK, ein Begriff den jeder, der über die Türkei geflohen ist, kennt. Es heißt soviel wie Identität und ist der türkische Ausweis, den leider nicht jeder Flüchtling dort bekommt. Die Zahl derer, die weder einen Ausweis und somit auch keine Gesundheitsabsicherung, noch eine Arbeitserlaubnis haben, dürfte in der Türkei bei einer Million Menschen liegen. 15 Jahre machte die Brassband „Banda Communale“ in Dresden Musik, ehe sie sich 2015 entschied in Zukunft als „Banda Internationale“ gemeinsam mit geflüchteten Musikern aus dem Raum Dresden, auf der Bühne zu stehen: „Unsere musikalischen Themen finden wir weltweit und beziehen uns dabei auf die unterschiedlichen Musiken vermeintlich fremder Länder und Völker. Unser Repertoire enthält zum großen Teil Musik aus den Krisenregionen der Welt: Nordafrika, Balkan, Naher Osten, Kolumbien, West-, Ost- und Zentralafrika, Osteuropa. Als mittlerweile fast 20köpfiges Kollektiv haben wir ein großes, gemeinsames Ziel: Heimatmusik, ganz egal wo diese Heimat ist oder war, neu zu interpretieren, Herzen zu öffnen, Vorurteile und Ressentiments abzubauen und zur Verständigung zwischen neuen und alten Sachsen, Deutschen und Europäern beizutragen. Zwei Themen haben die Stadt Dresden und damit auch uns in den letzten beiden Jahren besonders bewegt und aufgebracht: Zum Einen die fremdenfeindlichen PEGIDA-Spaziergänge, zum Anderen das Schicksal der vielen geflüchteten Menschen, die auch in Dresden Schutz suchen.Nach über 40 Konzerten gegen PEGIDA, gegen „Nein-zum-Heim“-Initiativen und auf der anderen Seite für geflüchtete Menschen in Erstaufnahmeeinrichtungen in Dresden und Umgebung haben wir beschlossen, einen Schritt weiter zu gehen: 2015 starteten wir mit geflüchteten Musikern in unserer Stadt das Projekt "Banda Internationale“, welches wir auch dieses Jahr als feste Band fortsetzen werden. Neben dem "100. Deutschen Katholikentag" in Leipzig, den "Sächsischen Kulturtagen" in Wroclaw und dem „Heimatsound Festival“ in Oberammergau waren noch das „Kunstfest“ in Weimar, die "Jüdischen Achava Festspiele" im thüringischen Landtag oder das "Morgenland Festival" in Osnabrück auf unserer offiziellen Konzertliste. Deutlich wichtiger war und ist uns allerdings, an Orten wie Freital (gemeinsam mit Smudo und Laut gegen Nazis), Bautzen oder Plauen zu spielen, die seit Monaten als Synonyme für öffentlich ausgetragene Fremdenfeindlichkeit und rechtsextreme Übergriffe gelten. Hier sehen wir auch in Zukunft unser wichtigstes Betätigungsfeld: von nun an in doppelter Besetzung gegen Rechtsextremismus, Vorurteile und Ausgrenzung gemeinsam Musik zu machen, nicht nur in Sachsen und nicht nur in Deutschland. Neben Konzerten und Demonstrationen oder Benefizveranstaltungen werden wir uns auch weiterhin neuen Projekten und Workshops zuwenden, die an Schulen und soziokulturellen Jugendinitiativen stattfinden werden.“
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MAKATUMBE

Zu den wunderbaren Eigenschaften von Musik zählen unbeschränkte Möglichkeiten. Makatumbe ist eine Formation, die verschiedene musikalische Backgrounds in einem eigenen Groove vereint. Dabei erschaffen die vier jungen Musiker aus Hannover eine einzigartige Mischung aus World und Future Pop. Es entsteht eine abwechslungsreiche und energiegeladene Mischung aus internationaler Volks-, Tanz- und Popmusik und allem was sonst noch Spaß macht. Deswegen ist auch die Besetzung von Makatumbe in ihrem Klang und ihrer lebhaften Bühnenpräsenz ebenso breit gefächert wie ihre Musik: Vokalakrobatik und Klarinette breiten sich mit Beatbox, Raggamuffin, Stimmimmitation und Obertongesang auf einer melodischen Akkordeon-Klangwelle aus, die auf einem massiven Groovegerüst aus Bass und Schlagzeug rollt.
Die Melodien fliegen, der Bass drückt und die Musik, das Publikum, die Band, einfach alles wird eins. Das ist Makatumbe. Für die Publikumslieblinge und zweifachen Preisträger des deutschen Wettbewerbs „Creole Global Music 2017“ spielt dabei die Größe der Bühne keine Rolle. Es geht um all das, was Musik bewegen kann; den Moment, das Publikum und die Freude am musikalischen Ausrasten. 2018 erschien das Debütalbum „Makatumbe“ bei hey!blau records.
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Veranstaltungsort

franz.K

Unter den Linden 23
72762 Reutlingen

Lageplan


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