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Montag 04.10.10
20:00 Uhr
Album-Release: Nufa »das Wetter ist schön heute«



Abendkasse 5 € Euro |
Beschreibung
PostPunk, Indie vom Klangbad-Label
Die (Exil?)Ulmer der Gruppe Nufa haben schon mit
ihrem Debütalbum 2006 aufhorchen lassen. 4 kurze
Jahre später haben sie mit »Das Wetter ist schön
heute« nachgelegt. Es wurde wie der Erstling von
Hans Joachim Irmler, faust member und faust?Studio
Betreiber in Scheer an der
Donau produziert. Dass das neue Album vier Jahre
nach dem Debut erscheint, heißt nicht, dass Nufa
tatenlos waren. Neben mehreren Arbeitphasen am
Album hat sich die Band unter anderem in Projekten
mit e.stonji, der kürzlich hier bejubelten Bernadette
La Hengst oder Bill Elgart vertieft. Außerdem haben
sie in Leipzig zwei Jahre lang den Treff &
Tauschraum »die Kassette« betrieben. Die Kassette
schloss am 28. Mai 2010 dem Release Tag des
neuen Albums.
»Das Wetter ist schön heute. Oh je, klingt nach
Kitsch. Oder kunstlos. Nach Kleinkunst. Nein, das
wollen wir nicht haben, das lehnen wir ab im ersten
Moment! Dann aber stutzen wir. Ist schön
heute, heißt es im Titel. Nicht: ist heute schön. Die
Formulierung ist ungewöhnlich, aber nicht falsch. In
ihr geborgen %u2013 die Möglichkeit des schlechten
Wetters. Das schlechtere gestern, das bessere
morgen (oder umgekehrt). Es ist sperrig, doch nur
ganz leicht sperrig. Und der Bandname nicht so
not?niedlich wie die beliebten Namen heute, nicht
erzwungen originell, nicht süß?blöd, es ist ein
Schnufti?Wort, doch ohne Sinn, es lässt sich ihm
nachwundern, wenn man sich wundern will.
So ist die Musik, so sind die Songs von Nufa. Das
zweite Hören erst macht wach. Es liegt nicht an der
Band, es liegt an uns. Nufa ist bereit zu großer Form,
zu Drama und zu Pathos, doch ebenso wagt der
Sänger und Texter Jacob Schneikart Einfachheit in
den Texten. Das sind wir nicht gewohnt, wir, die wir
Lärm für Kunst halten und Spektakel für Wahrheit.
Schneikart schenkt den Worten wieder Glauben
und die Band aus Jonas Dorn, Benjamin Dörr, Martin
Panitz und Daniel Rueß lässt die Worte nachklingen,
sie unterfüttert sie mit Musik, redet dort, wo Worte
nicht taugen. In ihren besten Songs klingen Nufa
stellenweise wie die frühen Blumfeld, werden die
Texte mit allem Pathos und theatralisch intoniert.
Dann aber wieder merkt man ein großes
musikalisches Wissen, das weit über den
Postpostrock, den Nufa auf Das Wetter ist schön
heute anbieten, hinausweist.
Das Quintett wagt Musik. Nufa wagt Gefühl. Nufa hat
Mut zum Kitsch, soviel Mut, dass der Kitsch ausbleibt
am Ende. Die Band agiert nicht ohne Vorsicht. Nicht
ohne Selbstbewusstsein. Aber mit viel Ehrlichkeit.«
Jörg Sundermeier
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