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Mittwoch 27.10.10

18:00 Uhr

Studium Generale - Richard Wilhelm (1873–1930): Vom China-Missionar Europas zu Chinas „Missionar“ in Europa

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Abendkasse frei  

Beschreibung

 


Hörsaal 25

„Vordenker des interreligiösen Dialogs

im 20. Jahrhundert“

Prof. Dr. Karl-Josef Kuschel

Der Dialog der Religionen ist angesichts der heutigen Weltsituation ein
dringendes religionstheologisches sowie gesellschafts- und bildungspolitisches
Desiderat. Vielfach damit verbunden ist die Forderung
nach interreligiöser Dialogkompetenz. Diese kann nicht zuletzt auch
dadurch erworben werden, dass man sich Rechenschaft gibt über die
Geschichte interreligiöser Verständigung. Sie ist noch relativ jung. Und
sie ist unlösbar verknüpft mit Pioniergestalten und Vordenkern, die
– oft gegen Widerstände aus ihren jeweiligen Traditionen – erst die
intellektuellen und kulturellen Grundlagen schaffen mussten, damit es
zu einer fruchtbaren Begegnung von Menschen verschiedener Religionen
überhaupt kommen konnte. Dazu gehören die Übersetzungen
klassischer Texte der großen Religionen und damit die elementare Erschließung
des Reichtums der Überlieferungen ob in Philosophie, Mystik
oder Poesie. Dazu gehören übergreifende konzeptionelle Entwürfe
zu einer möglichen „Ökumene“, zu einer Theorie des Dialogischen,
des Pluralismus oder des Menschheitsethos. Dazu gehören aber auch
Lebensentwürfe: Versuche zu einer spirituellen Synthese verschiedener
religiöser Traditionen, wie sie nicht zuletzt große Poeten (Hermann
Hesse, Thomas Merton) riskiert haben.
Die Geschichte interreligiöser Verständigung wird in der geplanten
Vorlesung durch Einzelportraits rekonstruiert. Das hat nicht nur den
Vorteil der Abschließbarkeit einer jeweiligen Vorlesungseinheit, sondern
auch den der narrativen und zugleich reflexiven Präsentation der
Sache, welche die Figuren verkörpern. Hinter jeder der hier präsentierten
Figuren steht eine oft dramatische Lebensgeschichte, gezeichnet
von Abbrüchen und Aufbrüchen, von Konflikten und Kämpfen. Aber
nicht die Traditionsbewahrer sind die Vor-Denker, sondern die Kühnen
und Mutigen, die zusammen denken, was früher getrennt, die Lebenswege
zeigen, die früher geschieden waren, Menschen somit, die zu
Wandlungen und Weiterentwicklungen fähig sind. Die Auswahl der
„Köpfe“ bestimmt sich von daher. Sie soll nicht „repräsentativ“, wohl
aber exemplarisch sein.

Das Studium Generale ist ein kostenloser Service. Freiwillig, unbezahlt und zusätzlich zu

ihren vielfältigen Aufgaben bieten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität

Tübingen hier ein Programm öffentlicher (Abend-)Veranstaltungen während des Semesters an. Es

richtet sich an Studierende aller Fachrichtungen, aber auch an alle anderen interessierten

Hörerinnen und Hörer. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

In den Vorträgen, Vorlesungsreihen und Ringvorlesungen zu aktuellen und meist

fachübergreifenden Themen kommen neben Tübinger Wissenschaftlern häufig auch auswärtige Gäste

zu Wort.

Das Studium Generale an der EBERHARD KARLS UNIVERSITÄT TÜBINGEN

  • sucht die wissenschaftsgeleitete Auseinandersetzung in Gegenwartsfragen
  • behandelt Grundfragen der menschlichen Existenz
  • bietet das Gespräch über die Grenzen der Einzeldisziplin hinaus
  • informiert über Sachfragen von allgemeinem Interesse
  • widmet sich musischen und sportlichen Aktivitäten

(Quelle:www.uni-tuebingen.de)

Veranstaltungsort

Kupferbau

Hölderlinstr. 5
72074 Tübingen

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