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Montag 16.05.11
20:15 Uhr
Sackgasse Afghanistan? - Fakten, Optionen, Perspektiven



Abendkasse 5,00 Euro Ermäßigt 3,00 Euro d.a.i.-Mitglieder und Mitglieder der Heinrich Böll Stiftung frei |
Beschreibung
Gesprächsrunde mit Bente Scheller, Leiterin des Büros Kabul der Heinrich Böll Stiftung und Franziska Brantner, außenpolitische Sprecherin der Grünen/EFA im Europäischen Parlament unter der Gesprächsleitung von Gerhard Pitz, Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg
„Gute Nachricht aus Kabul" überschreibt der Journalist Daniel Brössler seinen Afghanistan –Kommentar in der Süddeutschen Zeitung vom 23. März. Gemeint ist damit die Ankündigung des afghanischen Präsidenten Hamid Karsai vom Vortag, dass bis Juli in sieben Gegenden des Landes Einheimische die Kontrolle übernehmen und für Sicherheit sorgen sollen.
Nach mittlerweile fast zehn Jahren, die der Einsatz der ISAF (International Security Assistance Force) in Afghanistan nun schon dauert und – so der Mainstream der Medienberichterstattung - mit jedem weiteren Tag mögliche Lösungsansätze zur Überwindung des Konfliktes immer mehr außer Reichweite gerieten, tut sich nun wieder eine Perspektive für das Land auf.
Einige der ursprünglich an der ISAF-Mission beteiligte Staaten haben ihre Truppen mittlerweile aus Afghanistan abgezogen oder angekündigt, dies zu tun. In anderen Ländern sind Debatten über den Abzug ihrer Truppen in vollem Gange. Immer stärker fokussiert sich die Diskussion auf einen möglichen Abzugstermin und das für 2014 geplante Ende der Kampfeinsätze.
Aber was ist mit den Menschen, zu dessen Schutz diese Truppen überhaupt erst ins Land gekommen sind? Wie könnten Bedingungen aussehen, unter denen ein vollständiger Truppenabzug denkbar wäre? Was würde es bedeuten, übergäbe man die Verantwortung der von endemischer Korruption und Unfähigkeit gekennzeichneten Regierung Karzai, die über wenig Legitimität und Akzeptanz im Land verfügt? Was sind die innerafghanischen Prioritäten für die Entwicklungsperspektiven des Landes?
Wie kann zivile Unterstützung nach dem Abzug der ISAF-Truppen stabil gehalten werden, um die afghanische Bevölkerung nicht im Stich zu lassen? Wie kann ein Machtvakuum verhindert werden? Könnten Hilfs- und Entwicklungsorganisationen ohne militärischen Schutz im Land sicher arbeiten? Wie kann das Umfeld für demokratische Entwicklungen in dem Krisen- und Kriegsland Afghanistan gestärkt werden?
„Sackgasse Afghanistan? – Fakten, Optionen, Perspektiven" will über Entwicklungen und Perspektiven Afghanistans aus der Sicht der Partner/innen der Heinrich Böll Stiftung und des Büro Kabul informieren und „Lösungsvorschläge für die internationale Debatte" aus regionaler Sicht aufzeigen, sowie das militärische Engagement der Internationalen Gemeinschaft in seiner Wirkung auf den zivilen Aufbau kritisch unter die Lupe nehmen. Vor diesem Hintergrund ist von zentraler Bedeutung, welche Mindestziele sich NATO/ISAF bezüglich des Truppenabzugs zu Demokratie, Menschenrechten und Good Governance in Afghanistan setzt und welche Kriterien sie zur Erreichung dieser Mindeststandards definiert.
Eine gemeinsame Veranstaltung der Heinrich Böll Stiftung (Bundesstiftung und Landesstiftung Baden-Württemberg) und des Deutsch-Amerikanischen Instituts Tübingen (d.a.i)
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