Beschreibung

Manfred Kniel’s Reduction Quartet ist eines der bestgehüteten Geheimnisse der deutschen Jazzszene. Ihr minimalistischer Groove Jazz ist eine aufregende Mischung aus punktgenauen Improvisationen, heißen Bläsersätzen und mitreisenden Beats, wobei die Formation mit Mike Svoboda (Posaune) und Karl Farrent (Trompete) eine der besten Bläsergruppen der deutschen Jazzszene besitzt. Rhythmen prägen die Kompositionen, die Kniel für sein Reduction Quartet schreibt. Die Bauelemente seiner Stücke sind kurze Melodien, prägnante Bassriffs und hypnotische Drumbeats, die sich ständig wiederholen und mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks in einander greifen, wodurch Grooves von ungeheurer Kraft entstehen. Mit konventioneller Jazzmusik hat das nur noch wenig zu tun.

Manfred Kniel gilt als vorzüglicher Drummer, der sein Licht meist unter den Scheffel stellt. Schon im Alter von 20 Jahren verdiente er seine Brötchen als Schlagzeuger. Er trommelte in den 70er Jahren bei der Frederic Rabold Crew, einer profilierten Jazzformation Süddeutschlands, später bildete er Jahre lang das rhythmische Rückgrat im Ensemble der amerikanischen Vokalistin Lauren Newton. Heute lehrt Kniel an der Musikhochschule in Stuttgart, wo er Nachfolger von Pierre Favre wurde. Er spielt einen völlig eigenen Schlagzeugstil. Die rhythmische Bewegung erwächst aus einer tiefen Ruhe, einer Zen-artigen Konzentration. Diese Spielweise hat Kniel jahrelang perfektioniert. Sein Timing funktioniert wie ein Uhrwerk, von höchster Präzision bestimmt, die Ausführung so organisch wie makellos, - und ist dabei trotzdem wunderbar leicht und lebendig. Die sich überlagernden Schlagmuster wirken hypnotisch. Entfernt erinnern sie an Drum ‘n’ Bass, wären sie nicht rein akustisch gespielt. Kniel spielt kein Instrument von der Stange, sondern ein höchst eigenwilliges Drum-Kit, das er sich nach eigenen Plänen bauen ließ. Mit Raffinement gibt er jedem Beat einen anderen Klangcharakter. Kniel ist ein zurückhaltender Mensch, ausgestattet mit einer gehörigen Portion hintergründigem Humor, der bei den Auftritten seines Reduction Quartets zum Tragen kommt. Ob er skurrile Ansagen im Stile von Karl Valentin macht oder dadaistische Kabriolen schlägt, immer hat er die Lacher auf seiner Seite. Doch er hat ein Problem: für großmäulige Eigenwerbung ist er nicht der richtige Mann.
Darum gilt der Schlagwerker bis heute als Geheimtipp, wie auch sein Reduction Quartet. Es wird höchste Zeit, dass sich das ändert.

Sudhaus

Hechinger Str. 203
72072 Tübingen

Lageplan