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Sonntag 14.10.12
20:00 Uhr
August Zirner & Das Spardosen-Terzett: »Diagnose: Jazz«



Abendkasse k.A. |
Beschreibung
"Diagnose: Jazz" ist der Titel des musikalisch-literarischen Bühnenprogramms, zu dem sich der Grimme-Preisträger August Zirner ("Die Fälscher") und das Essener Trio "Spardosen-Terzett" zusammengefunden haben. Gemeinsam spüren sie den Jazz-Legenden Thelonious Monk, Charles Mingus und Rahsaan Roland Kirk nach. Drei radikale Individualisten und ausgegrenzte Gestalten, die abseits der Bühne nur zu einer gebrochenen, unvollkommenen, disharmonischen Kommunikation fähig waren: autistisch der eine (Monk), blind und krank der andere (Kirk), gewaltig und unersättlich der dritte (Mingus).
Anhand von literarischen Skizzen, die August Zirner aus biographischen Quellen (siehe unten) und Liner Notes zusammengestellt hat, erkundet der Schauspieler die Nahtstellen zwischen Sprache, Musik und Leben der drei Jazzmusiker. „Diagnose: Jazz“ gewährt aber auch Einblicke in eine soziale Wirklichkeit der 50er Jahre, die von Gewalt, Rassismus und dem starken Wunsch nach Erlösung geprägt ist. Da ist zum Beispiel die Geschichte eines Messers und Feuerwehrbeils in einem Konzert, die Duke Ellington dazu veranlasste, Charles Mingus zu kündigen. Oder Polizisten, die Monks Finger auf das Übelste mit Knüppeln traktierten. Und die Legende, dass bei Mingus Tod, der mit 56 Jahren starb, 56 Wale an der Küste strandeten. Von diesen teils sehr komischen, teils ungeheuer tragischen Geschichten baut Zirner immer wieder Brücken zu den „Bright Moments“ des Programms, in denen das musikalische Werk der Künstler in wunderschönen Interpretationen gewürdigt wird. Mit großer Virtuosität und Spielfreude präsentiert das "Spardosen-Terzett" im schnellen Wechsel zwischen Songs und Textpassagen Klassiker wie Serenade to a Cuckoo (Kirk), Epistrophy (Monk) und Goodbye Pork Pie Hat (Mingus), unterstützt von der Querflöte Zirners, der großes musikalisches Können beweist.
In "90 bewegenden und mitreißenden Minuten" (WR) gelingt Zirner und dem "Spardosen-Terzett" eine perfekt inszenierte Geschichte des Jazz in Wort und Musik.
August Zirner, Jahrgang 1956, wuchs in Urbana, Illinois, USA, als Sohn österreichischer Emigranten auf. In Wien zunächst Max Reinhardt Seminar, erstes Engagement am Volkstheater in Wien, danach u.a Münchener Kammerspiele, Burgtheater Wien, Schauspielhaus Zürich und Salzburger Festspiele. Zudem zahlreiche hochkarätige TV- und Kinofilme, zuletzt „Eine einzige Tablette“ (ARD-Zweiteiler). Im Jahr 2007 erhielt Zirner den Adolf-Grimme-Preis für das interkulturelle TV-Drama „Wut“ (ARD). 2008 erhielt der deutsch-österreichische Kinofilm „Die Fälscher“, in dem Zirner den jüdischen Arzt Dr. Klinger darstellt, den Oscar für den besten fremdsprachigen Film.
Das Spardosen-Terzett aus Essen überzeugt seit 1989 mit kleiner Besetzung und großer Musikalität. In ihren Programmen präsentieren die drei Musiker Kai Struwe, Rainer Lipski und Mickey Neher ein ungemein vielseitiges Repertoire, das sich virtuos zwischen Jazz, Country und Blues bewegt. Zu Ehren kam das Spardosen-Terzett auch durch gemeinsame Produktionen mit so verschiedenen Künstlern wie Wiglaf Droste, Ina Müller, Stephan Sulke, und Thomas Quasthoff. Kurzum: Das Spardosen-Terzett ist die „größte kleine Kapelle der Republik“. (Die Zeit).
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