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Freitag 08.02.13
20:15 Uhr
Lesung und Werkstattgespräch



Abendkasse k.A. |
Beschreibung
Vom Übersetzen des Übersetzten. Kristina Kallert stellt ihre Übersetzung von Ji%u0159í Langers %u203ADie Neun Tore. Geheimnisse der Chassidim%u2039 aus dem Tschechischen vor
Mordechai Langer kannte den Chassidismus wie kaum ein anderer. Im Gegensatz zu seinen berühmteren Chronisten Martin Buber oder Gershom Scholem lebte er ihn. Der Prager Jude schloss sich im Sommer 1913 einer tiefreligiösen Bewegung an. Nach langen Aufenthalten unter den Chassidim in Belz fand Langer nach dem Ersten Weltkrieg in das bürgerliche Prager Leben zurück, ohne seinen tiefen Glauben zu verlieren. 1937 kehrt er in Die neun Tore zurück zur Welt der Chassidim, wie er sie seinem Freund Franz Kafka immer wieder schilderte.
Kristina Kallert, geboren 1962 in Weißenburg, studierte Germanistik und Ostslavistik in Regensburg und St. Petersburg, sowie später Bohemistik in Brünn. Dort arbeitete sie fünf Jahre als DAAD-Lektorin. Sie ist freie Übersetzerin und Lektorin für Tschechisch und lebt in Regensburg.
Langers Buch Die neun Tore lag bisher nur stark gekürzt und bearbeitet vor. Jetzt hat Kristina Kallert es neu und erstmals vollständig aus dem Tschechischen übersetzt und dabei besonderen Wert auf die sprachliche Gestalt und den Erzählton gelegt.
Schon Langers Original ist eigentlich eine Übersetzung aus dem Jiddischen ins Tschechische, aus dem Mündlich-Variablen ins Schriftlich-Fixierte, aus einer hermetisch religiösen in eine aufgeklärt moderne Welt. Was eigentlich tut ein Übersetzer? Verschiebt er nur in eine andere Sprache? Welche Rolle spielen Genre und kultureller Kontext? Warum und wie ein Werk noch einmal übersetzen?
Vom Übersetzen des Übersetzten wird ein außergewöhnliches Buch präsentieren und Einblicke in die übersetzerische Arbeit gewähren.
In Verbindung mit dem Slavischen Seminar der Universität Tübingen
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