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Mittwoch 07.10.09
08:00 Uhr - 16:00 Uhr
Rejoyce when you die



Abendkasse k.A. |
Beschreibung
Jazzbestattungen in New Orleans:
Rejoice when you die
Jazzbestattung in New Orleans
Diese Art der Begleitung auf dem letzten Weg hat ihren Ursprung in Afrika. Viele in New Orleans lebende Schwarzamerikaner erinnern damit an ihre ethnische und kulturelle Herkunft. Dort feiern heute noch einige Gemeinschaften den Abschied ihrer Verstorbenen mit Prozessionen zwischen Trauern und Feiern.
Viele Wohltätigkeitsvereine in New Orleans unterstützten Bläsergruppen, die für Feiern, Hochzeiten, aber auch Bestattungen spielten. Diese Gruppen florierten vor allem in der Zeit von 1880 bis 1920.
1929 behinderte die Weltwirtschaftskrise stark deren Aktivitäten, doch hat weder ihre Musik noch das Spielen anlässlich einer Trauerfeier damit endgültig aufgehört.
Die ausgestellten Bilder sind eine Dokumentation verschiedener "Jazzbestattungen" zwischen 1968 und 1970, zusammengestellt von dem Fotographen Leo Touchet. Die Bilder zeigen das Ende einer großen Ära, denn nach 1970 haben sich die "Jazzbestattungen" unwiderruflich verändert.
Die Bilder verdeutlichen die beiden Hauptaspekte einer traditionellen "Jazzbestattung": zum einen den düsteren Gang zum Grab, zum anderen den überschäumenden Rückweg weg vom Grab, um sich wieder bewusst dem Leben zuzuwenden.
Bei der traditionellen "Jazzbestattung" trifft sich die Band an der Kirche oder Aussegnungshalle, in welcher der Abschiedsgottesdienst gehalten wird. Nach der Trauerfeier geleitet die Band den Trauerzug dann durch die Nachbarschaft. Die Stimmung im ersten Teil ist düster. Es werden kirchliche Stücke wie z.B. "Amacing Grace" oder "Just a Closer Walk with Thee" gespielt.
Wenn die Beisetzung dann stattgefunden hat, begleitet die Band die Trauernden vom Grab weg, OHNE zu spielen. Erst mit gebührendem Abstand vom Grab beginnt die erste Trompete mit dem Spiel, die Trommeln folgen nach einem kurzen Intro. Die wichtigste Person dabei ist der "Grand Marshal", der die Prozession anführt.
Nun werden Stücke wie "Didnt He Ramble?" oder "Oh When The Saints Go Marching In" gespielt.
Die traditionelle "Jazzbestattung" drückt aus, dass es bei der Bestattung nicht nur etwas zu betrauern gibt, sondern auch etwas zu feiern, sogar im Tod.
Veranstaltungsort

Haus des Übergangs [RILLING & PARTNER, Bestattungsdienst Tübingen]
Handwerkerpark 5
72070 Tübingen
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