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Beschreibung
Die Faszinationskraft des Nibelungenliedes ist ungebrochen. Das Erstaunlichste an diesem Heldenepos aus dem 12. Jahrhundert ist jedoch, dass es das Schicksal einer Frau in den Mittelpunkt stellt.
Es beginnt mit Kriemhilds Jugend und endet mit ihrem Tod. Ihre Begegnung mit dem Helden Siegfried ist die zentrale unter den vielen Begebenheiten im Leben dieser Frau. Im Zentrum des Balletts von Peter Breuer steht der Moment, in dem Kriemhild die verwundbare Stelle Siegfrieds an Hagen verrät und ihr klar wird, dass sie ihn damit dem Tode ausgeliefert hat. Aus diesem Moment heraus beginnt sie, ihre Geschichte mit Siegfried vom ersten Eintreffen in Worms an Revue passieren zu lassen. Beleuchtet das Nibelungenlied Kriemhild von außen, ist dieses Ballett eine Innenschau. Es kreist um die Rolle und Stärke einer Frau, die dem Mythos des Helden erliegt und erst zu spät begreift, dass sie selbst stark genug ist, um ohne einen Helden leben zu können.
Kein anderer Komponist hat das Bild der Nibelungen so stark geprägt wie Richard Wagner. So lag es nahe, dem Ballett sinfonische Teile des Rings zugrunde zu legen. Diese werden allerdings in Bezug zu John Adams’ Orchesterstück Harmonielehre gesetzt, dessen große orchestrale Imagination und rhythmische Energie das ständige Spiel zwischen Erzählung und psychologischer Innenschau in ein neues Spannungsverhältnis setzen.
Der Choreograf Peter Breuer begann 1969 seine internationale Karriere als Solotänzer des London Festival Ballets und gehörte bis in die späten 80er-Jahre zu den führenden Tänzern der internationalen Ballettszene. Seine zahlreichen Gastspiele brachten ihm neben der Anerkennung durch die internationale Fachpresse größte Publikumserfolge. Sein Repertoire umfasste alle großen klassischen Rollen, u. a. in Choreografien von John Cranko, Maurice Béjart, Erich Walter und Hans van Manen. Anfang der 80er-Jahre entstanden seine ersten Choreografien an der Bayerischen Staatsoper. Seit Beginn der Saison 91/92 ist Peter Breuer Ballettdirektor am Salzburger Landestheater, wo er eine Tradition großer Erzählballette begründete, die er seit 2009 mit Andreas Geier als neuem Librettisten erfolgreich fortsetzt.
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