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Sonntag 17.11.13

20:00 Uhr

Dannemann & Friends

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Abendkasse k.A.  

Beschreibung

 


Werner Dannemanns neu besetzte Band machte Stimmung im Obermarchtaler "Kreuz"

Am 17. November kehrte mit WERNER DANNEMANN jener Musiker ins Obermarchtaler "Kreuz" zurück, der fast auf den Tag genau 14 Jahre zuvor den Veranstaltungssaal der damals neuen oberschwäbischen Kulturkneipe eröffnete. Um es gleich vorweg zu nehmen, das Urgestein der schwäbischen Rockszene bot eine vollblütige Vorstellung und ließ nach dieser langen Zeit überhaupt keine Verschleißerscheinungen erkennen.


Hat neue, härtere Saiten aufgezogen: Werner Dannemann.

Im ersten Set wurden fast alle Songs des neuen Albums "Beyond The Horizon" vorgestellt, und bei diesem liegt die Betonung trotz des balladesken Titeltracks auf hartem Bluesrock. Schnell war zu spüren, dass der Gitarrist und Sänger nach überstandener schwerer Krankheit Anfang des Jahres nicht nur im Studio, sondern auch auf der Bühne vor Tatendrang nur so strotzte. Dementsprechend vital und selbstbewusst ging seine neu besetzte Band die ersten Songs an.


Hochkarätige Rhythmus-Achse: Bassist Jekko Stiepanovic und Drummer Bodo Schopf.

Diese "Friends"-Variante klang sogar richtig heavy, was nicht zuletzt an der druckvollen Präsenz von Drummer Bodo Schopf lag, der ja über reichlich Hardrock-Erfahrung verfügt. Er und Bassist Zeljko "Jekko" Stjepanovic agierten mit sattem, trockenem Punch und pushten so den Bandleader ganz schön nach vorne, dass dieser sich sogar zu einigen typischen Metal-Licks hinreißen ließ. Doch Dank der Hardrock-Vergangenenheit mit Eulenspygel (Mark II) und seiner eigenen Band Tox hat WERNER DANNEMANN die heißen Gitarrenläufe auf seiner Fender-Stratocaster immer noch gut drauf.


Charmanter Neuzugang: Sofia Nerolakadis wirkt auch bei Dannemanns Seitenprojekt Opera Nova mit.

Nach der Pause nahm sich der Bandleader etwas zurück und gönnte jedem seiner Mitmusiker einen Solopart. Nachdem Flötistin und Sängerin Sofia Neroladakis das zweite Set mit einer an Jethro Tull angelehnten "Bourre" eröffnet hatte, stellte sich der Blues-Harp spielende Keyboarder Wolfgang Schiller mit dem John Mayall-Klassiker "Room To Move" vor.
Keyboarder Wolfgang Schiller

Bodo Schopf brachte eine treibende Neuinterpretation des Blues-Klassikers "Mojo Working" ein, und Bassist Jekko demonstrierte bei "Unchain My Heart" und dem ZZ Top-Boogie-Kracher "La Grange" mit seiner kräftig-herben Stimme Frontmann-Qualitäten. Party-Feeling kam auf, denn nun hatten DANNEMANN & FRIENDS fast nur noch Coverversionen auf der Setliste stehen. "Purple Haze" und ein für DANNEMANN-Verhältnisse diesmal enorm hart gespieltes "All Along The Watchtower" wurden vom Publikum ebenso goutiert wie die schmissige Version von "Roll Over Beethoven". DANNEMANN als weißer Chuck Berry? Das war mal was Neues, es groovte wie die Sau und kam echt rüber, auch wenn Werner auf Chucks Duckwalk als optische Bühneneinlage verzichtete. Mit diversen Gitarrensoli zog der Göppinger ein ums andere Mal vom Leder und unterstrich, dass er einer der Besten im Südwesten ist. Auch Bodo Schopf und Jekko Stjepanovi demonstrierten in hochklassigen Alleingängen, wieso sie zu den Gefragtesten ihrer Zunft gehören.


Werner Dannemann am Bass, ein seltenes Bild.

Mit "Little Red Rooster" ging es zurück zum Blues, bevor mit dem lyrischen Gitarrenintsrumental "Roses For A" vom neuen Album das Konzert endete. Der melancholische Schlusspunkt überlagerte jedoch nicht die schon übermütige Stimmung, die im zweiten Set das Geschehen auf der Bühne bestimmte.
Spontaner Gast auf der Bühne: Frankie "Guitar" Barth.

Man spürte, dass die Mitglieder der neu zusammengestellten Band am Ende der kleinen Tour zueinandergefunden hatten, und die ganze Anspannung sich in einer herrlichen Jam auflöste. Da passte es, dass bei den Zugaben der im Publikum weilende Bluesmusiker Frank "Guitar" Barth aus Riedlingen spontan als Gitarrist und Gastsänger zu einer enorm rockigen Version des Robert Johnson-Klassikers "Crossroads" auf die Bühne geholt wurde.



Unterm Strich war WERNER DANNEMANNS Stippvisite im "Kreuz" eine Überraschung der angenehmen Art. Jahrelang habe zumindest ich bei seinen Auftritten weder Orgel noch E-Piano oder eine Bluesharp gehört. In seiner neuen Band singt jeder, was die Sache an diesem Abend zusätzlich abwechslungsreich machte. Der Sound war kompakt, und die neuen Songs wurden leidenschaftlich interpretiert. Die neue "Friends"-Besetzung überzeugte bereits nach drei Auftritten als gut aufeinander eingespieltes Team, dem der Bandchef auch weiterhin seine Freiräume zugestehen sollte.



Weitere Konzerttermine von DANNEMANN & FRIENDS gibt's hier. An dieser Stelle noch ein großes Dankeschön an Kreuz-Wirt Rich Knab für die problemlose Akkreditierung.



Text und Bilder: Miche Hepp

Veranstaltungsort

Kreuz Obermarchtal

Mühlweg 1
89611 Obermarchtal

Lageplan


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