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Montag 20.01.14
20:30 Uhr
Blau ist eine warme Farbe (OmU)



Abendkasse k.A. |
Beschreibung
Version francaise avec sous-titres allemands
„Jede Minute faszinierend.“ DIE WELT
Abdellatif Kechiche, Franzose tunesischer Abstammung, ist beileibe kein unbeschriebenes Blatt, sondern dank Filmen wie "Couscous mit Fisch" oder "Vénus noire" ein geschätzter Auteur. Doch bereitete seine bisherige Filmografie nicht auf den großen Wurf vor, mit dem "Blue Is the Warmest Colour" (so der internationale Titel), sein fünfter Film, das Publikum beim Festival de Cannes unter Strom setzte. Basierend auf dem gleichnamigen, in Frankreich erfolgreichen Comicroman von Julie Maroh, inszenierte Kechiche diese Liebesgeschichte, die zwar drei Stunden Laufzeit in Anspruch nimmt, aber gerne noch länger hätte sein können: Fast ausschließlich in Großaufnahmen erzählt, die sich auf den Gesichtern der beiden Hauptdarstellerinnen regelrecht festsaugen und jede Regung, jede Emotion genauestens registrieren und festhalten, hebt der Film jede Trennung zwischen Figuren und Publikum auf. Die mehrminütigen Sexszenen mag man sich ausgedehnter und expliziter in einem Spielfilm kaum vorstellen, doch erscheinen sie nie pornographisch oder voyeuristisch, weil sie im jeweiligen Moment alles über die beiden Liebenden erzählen, was man über sie wissen muss.
Adèle - gespielt von der einfach sensationellen Adèle Exarchopoulos - ist zu Beginn des Films eine unsichere 17-Jährige, die nur eines sicher weiß: Sie will eines Tages Lehrerin werden. Alles andere steht auf wackligen Beinen. Eine kurze Affäre mit einem Jungen führt nirgendwohin. Die Komplimente einer Mitschülerin, die sie kurz küsst, wecken dagegen eine unausgesprochene Sehnsucht in dem Mädchen, die sich nach einer ersten Enttäuschung erst erfüllt, als sie einen schwulen Freund in einen Gay-Club begleitet und Emma - It-Girl Léa Seydoux steht ihrer Kollegin in nichts nach - kennenlernt, eine selbstbewusste, etwas ältere lesbische Künstlerin mit blaugefärbten Haaren. Aus einer Affäre wird im Lauf der Zeit Liebe, eine Ehe artige Beziehung, Gewohnheit und schließlich Frustration: Adèle fühlt sich von der dominanten Emma, die Karriere machen will, in die Hausmütterchenrolle gedrängt; Emma kann ihr eine verzweifelte Sexgeschichte mit einem Arbeitskollegen nicht verzeihen. Es folgt Trennung, Schmerz und Trauer und die Erkenntnis, dass Adèle nicht so schnell über ihre große Liebe hinwegkommen wird.
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