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Sonntag 29.12.13

20:30 Uhr

Das Mädchen und der Künstler

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Abendkasse k.A.  

Beschreibung

 


Einfühlsames Künstlerporträt über die Suche nach Schönheit und Perfektion und die Beziehung zwischen Muse und Schöpfer.

Picasso hatte seine Dora Maar, Salvador Dalí seine Gala. Der Traum des Künstlers von der Muse als Inspiration ist so alt wie die Kunst, ob in Literatur, bildender Kunst oder im Film. Auch in jüngsten Filmen wie "Das Mädchenmit dem Perlenohrring", "Die schöne Querulantin" oder Frankreichs Oscar-Einreichung "Renoir" - die Beziehung zwischen Künstler und Muse ist immer noch ein Mysterium. So steht auch beim 80-jährigen Bildhauer Marc Cros nicht nur die sexuelle Anziehung im Vordergrund, sondern die Suche nach dem ultimativen Modell, das Schönheit und Perfektion verkörpert.

Im Sommer 1943 bringt ihm seine Frau, Vertraute und früheres Modell (Claudia Cardinale) ein hübsches Mädchen ins Haus, die vor dem Franco-Regime geflohene Mercè. Das Paar bietet ihr Unterschlupf im Atelier außerhalb des kleinen Pyrenäen-Dorfes, dafür steht sie nackt Modell für den alten Mann, der nach einer langen kreativen Pause wie besessen an seiner finalen Skulptur arbeitet. Nach dem Drehbuch von Jean-Claude Carrière entwirft Fernando Trueba ein einfühlsames und vielschichtiges Künstlerporträt in stimmungsvollem Schwarz-Weiß, konzentriert sich auf den Schaffensprozess, der Zweite Weltkrieg und damit die Besatzung durch die Deutschen sind nur eine Facette, wenn beispielsweise ein kunstaffiner Wehrmachtsoffizier (Götz Otto) auftaucht oder die Realität in Gestalt eines Widerstandkämpfers in die Idylle einbricht, den die Katalanin über die Grenze gerettet hat.

Der sinnliche, wenn auch manchmal voyeuristische Blick auf weibliche Körperlichkeit vermeidet trotz allem Altmännerfantasien, im Fokus steht das von Respekt getragene Verhältnis zwischen dem Künstler und seinem Modell, zwischen dem Alten, der nicht mehr viel vom Leben erwartet, und der Jungen, die das Leben noch vor sich hat. Aida Folch spielt geschickt ihre Erotik in einer Mischung von Unschuld und Verführung aus, das schauspielerische Pfund mit dem Trueba wuchert, ist der große französische Schauspieler Jean Rochefort zwischen melancholischer Altersweisheit und artistischer Obession. Sein Gesicht, das eine ganz eigene Geschichte erzählt und seine zupackenden Hände, die modellieren, formen und versuchen, dem Kunstwerk den letzten und optimalen Schliff zu geben, prägen diese filmische Liebeserklärung an die Kraft der Kunst.

Veranstaltungsort

Kino Arsenal

Am Stadtgraben 33
72070 Tübingen

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